Frequently Asked Questions


Wie kommt die recherche-nord an die verwendeten Bilder?


Die derzeitige Kerngruppe der recherche-nord besteht aus engagierten Fotograf_Innen, deren selbstgewählte Dokumentationsfelder vorrangig auf der Neonaziszene liegen. Diese Zielsetzung führt logisch wie zwangsläufig zu entsprechenden Ergebnissen. Dazu kommen Fotografien welche uns zu Veröffentlichungszwecken von befreundeten Gruppen, Einzelpersonen oder "aussteiger_innen" zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus nehmen wir uns die Freiheit, entsprechende Fotografien und "screenshots" von Internetseiten der Neonaziszene zu Dokumentationszwecken zu veröffentlichen. Alle Bilder werden, solange nicht anders vereinbart, bei jeweiliger Veröffentlichung entsprechend gekennzeichnet.


Können die Bilder auf anderen Seiten verwendet werden?


Wenn nicht anders gekennzeichnet, werden die hier verwendeten Bilder unter der Creative Commons Lizenz (CC BY-NC 4.0) bereitgestellt. Das bedeutet, dass nicht-kommerzielle Internetseiten die Bilder zur freien Verfügung nutzen können. Diese nicht-kommerzielle Nutzung des bereitgestellten Materials für Einzelpersonen und Initiativen ist, unter angemessener Nennung der Urheber:innen und Rechteangaben, ausdrücklich erwünscht. Von der freien Nutzung ausgenommen sind explizit Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten oder neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die kommerzielle Verwendung von Bildmaterialien durch Agenturen, Internetseiten, Medien etc. ist an ein Honorar gebunden.


Kann man mit euch Zusammen- oder bei euch mitarbeiten?


Ja und Nein. Die recherche-nord arbeitet als dezentral organisierte, in sich abgeschlossene Gruppe. Dies ist vor allem unserem ureigenen Bedürfnis nach Vertrauen, Sicherheit und nicht zuletzt unserer Unabhängigkeit und Autonomie geschuldet. Eine Ausrichtung, welche sich nicht zuletzt angesichts unseres selbst gewählten Themenschwerpunktes als zwingend erforderlich erwiesen hat.

Die recherche-nord arbeitet allerdings nicht isoliert von der Außenwelt. Sie versteht sich mittels Eigendefinition als kleine Zelle innerhalb eines größeren Netzwerkes von Einzelpersonen, Initiativen und Recherchegruppen welche zum Themenkomplex Neonazismus arbeiten. Recherche, über das neonazistische Spektrum, lebt von der Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe. Wenn es uns möglich ist, geben wir Hilfestellung bei Rechercheansätzen, helfen tatkräftig bei der Dokumentation und Auswertung von neonazistischen Aktivitäten. Dabei arbeiten wir nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit und sind dankbar für jedwede Hilfestellung, die uns im Gegenzug gewährt wird.

Eine direkte Mitarbeit innerhalb der recherche-nord gestaltet sich umso schwieriger. Aufgrund der Bearbeitung, von zum Teil höchst sensiblen Daten und unseren Sicherheitsansprüchen stehen wir solchen Anfragen in der Regel höchst skeptisch gegenüber. Die recherche-nord existiert seit dem Jahr 2004 und war in diesem Zeitraum immer wieder personellen Fluktuationen und Umstrukturierungen ausgesetzt. Fluktuationen welche sich nicht immer positiv auf unsere Handlungsfähigkeit ausgewirkt haben. Aus diesem Grund orientiert sich die recherche-nord nun am Konzept der geschlossenen Gruppe. So wurde beispielsweise aufgrund der Umstrukturierungen unser Archiv komplett ausgelagert - wird jetzt von ehemaligen Gruppenmitgliedern betreut. Selbst dieser Bereich gehört nicht mehr zum direkten Gruppenzusammenhang.

Dessen ungeachtet ist eine direkte oder inhaltliche Mitarbeit keineswegs per se ausgeschlossen. Die recherche-nord ist in eine redaktionellen und eine recherchierende / dokumentierende Arbeitsgruppe unterteilt. Insbesondere der redaktionelle Bereich ist, nicht zuletzt angesichts unserer überschaubaren Personaldecke, auf Unterstützung angewiesen. Bei Interesse verweisen wir auf unser Kontaktformular ( hier ).

Grundsätzlich sei hier abschließend eingeworfen das sich die Ansprüche und Vorstellungen bei dem Wunsch nach Zusammen- oder Mitarbeit an der Realität orientieren sollten. Wir werden weder staatlich noch vereinsrechtlich subventioniert. Wir schalten weder Werbung noch kann eine Fördermitgliedschaft beantragt werden. Die Bereitstellung von Informationen über unsere Internetseite läuft komplett kostenfrei. Dies bedeutet im Umkehrschluß das wir zwar absolut unabhängig agieren können, allerdings zu einem gewissen Teil ehrenamtlich arbeiten und schriftliche Anfragen nicht immer zeitnah beantworten können, da unsere Mitglieder noch anderen Tätigkeiten nachgehen. Bei dringenden Anfragen sollte daher unsere Kontakt-Telefonnummer gewählt werden.


Wo befindet sich der Sitz der recherche-nord?


Unsere Struktur ist dezentral organisiert und verfügt über keinen festen Sitz. Nicht zuletzt aus sicherheitsrelevanten Überlegungen wäre ein solch dauerhaft eingerichteter Büro kontraproduktiv. Ziele unserer Recherchen sind zumeist handelnde Individuen oder Gruppierungen die uns keineswegs freundschaftlich gesonnen sind. Ein dauerhaft eingerichtetes Büro würde zur Anlaufstelle unliebsamer Besuche und Übergriffe. Aus diesem Grund haben wir für ein dezentrales Organisationskonzept entschieden. Nichtsdestotrotz verfügen wir über eine einigermassen umfangreiche Bürostruktur, mit wechselndem Standort.


Hatte sich die recherche-nord zwischenzeitlich aufgelöst?


Nein. Im Jahr 2011 hatte die recherche-nord die Nutzung ihrer Internetplattform sowie jedwede Öffentlichkeitsarbeit auf ein Minimum reduziert. Dies war vor allem internen Prozessen der Umstrukturierung, permanenter Arbeitsüberlastung und einer fortschreitenden Entsolidarisierung etablierter Personen- und Gruppenzusammenhänge geschuldet.

Einzelne Fachjournalist_Innen, bestimmte Fachmedien sowie Fotograf_Innen, begriffen uns in der Vergangenheit zunehmend als Konkurrenz zum eigenen Handeln. Ein Umstand, welchen wir als höchst bedauerlich empfanden und welcher unsere Arbeit in Folge zum Teil empfindlich einschränkte - nicht zuletzt, weil Vertrauensverhältnisse beschädigt wurden. So haben einzelne Fachmedien im Laufe der Zeit die Zusammenarbeit mit der recherche-nord eingestellt, da wir durch die Bereitstellung von Bildmaterialien den "markt" zerstören würden. Natürlich wissen wir um den ökonomischen Druck, welcher auf so vielen lastet. Angesichts unseres selbst gewählten Themenfeldes sehen wir jegliches Konkurrenzverhalten allerdings durchaus kritisch und unser diesbezügliches Verständnis hält sich, um es diplomatisch auszudrücken, in engen Grenzen.

Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2011 aus der öffentlichen Wahrnehmung weitestgehend zurückgezogen, abseits der ausgetretenen Pfade Schwerpunktrecherchen betrieben, unser Handlungskonzept umgearbeitet sowie Öffentlichkeitsarbeit weitestgehend eingestellt. Eine Phase, welche mit der Überarbeitung der recherche-nord Internetseite im Jahr 2012 abgeschlossen wurde.


Welchen Umgang wünschen wir uns auf unseren Social-Media-Plattformen?


Nazis sind gefährlich – egal wie sie aussehen!

Normalerweise verhalten wir uns auf Social Media recht still – wir dokumentieren Ereignisse und Veranstaltungen, stellen Bilder zur Verfügung, machen Recherchen und treffen Einschätzungen. Doch nun sehen wir uns veranlasst, das mal zu kommentieren, was wir seit einiger Zeit in unseren Kommentarspalten so erleben.

Auf unseren Bildern sind sehr unterschiedliche Menschen zu sehen – alle ordnen wir dem rechten Spektrum in seinen unterschiedlichen Ausprägungen zu. Immer öfter werden unsere Bilder und Galerien mit Kommentaren versehen, die auf das Äußere dieser Menschen abzielen – sie seien hässlich, abstoßend, „fett“, hätten inzestuöse Familienverhältnisse und vieles mehr.

Neonazis und andere Akteur:innen der extremen Rechten kann und muss man für vieles kritisieren: ihren Habitus, ihr Weltbild, ihre Menschenverachtung, ihre Gefahr, die sie für viele Menschen und für unsere Gesellschaft darstellen. Dies kann verständlicherweise auch mal zu etwas führen, was vielleicht als Beleidigung interpretiert werden kann – aber es kann und darf nicht dazu führen, dass wir ihre Denkmuster, ihre Oberflächlichkeit, ihre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unsere Kritik übernehmen. Lasst uns nicht ihre menschenverachtende Sprache reproduzieren.

Es tut nichts zur Sache, wie die Körper der Nazis gebaut sind, die wir abbilden – jeder davon kann aufgrund von rassistischen, sexistischen, homophoben, antisemitischen o.a. Beweggründen andere Menschen bedrohen, verletzen, traumatisieren, töten.

Jede:r Nazi, egal wie er aussieht, kann seine gefährliche Ideologie weiter in die Gesellschaft verbreiten – durch seine Worte, sein Verhalten und seine Wirkung.

Deshalb lasst uns Nazis für das kritisieren und bekämpfen, wofür sie bekämpft werden müssen – ihre Worte und ihre Taten, und nicht ihr äußeres Erscheinungsbild!


Kann man die recherche-nord verlinken?


Ja sicher. Kein Problem!


Warum antwortet mir keiner von der recherche-nord


Das kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen mag es sein das die Frage nicht verstanden wurde. Zum anderen mag es daran liegen, das wir nicht 7 Tage die Woche am Rechner sitzen, manchmal auch die Antwort nicht wissen und einzelne Anfragen durch die tagtägliche Arbeit schonmal unter den sprichwörtlichen Tisch fallen können. Wenn wir nicht antworten sollten - schreibt uns einfach nochmal.