Frequently Asked Questions
Die derzeitige Kerngruppe der recherche-nord besteht aus engagierten Fotograf_Innen, deren selbstgewählte
Dokumentationsfelder vorrangig auf der Neonaziszene liegen. Diese Zielsetzung führt logisch wie zwangsläufig zu
entsprechenden Ergebnissen. Dazu kommen Fotografien welche uns zu Veröffentlichungszwecken von befreundeten
Gruppen, Einzelpersonen oder "aussteiger_innen" zur Verfügung
gestellt werden. Darüber hinaus nehmen wir uns die Freiheit, entsprechende Fotografien und "screenshots" von
Internetseiten der Neonaziszene zu Dokumentationszwecken zu veröffentlichen. Alle Bilder werden, solange nicht
anders vereinbart, bei jeweiliger Veröffentlichung entsprechend gekennzeichnet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, werden die hier verwendeten Bilder unter der
Creative Commons Lizenz (CC
BY-NC 4.0)
bereitgestellt. Das bedeutet, dass nicht-kommerzielle Internetseiten die Bilder zur freien Verfügung nutzen können. Diese nicht-kommerzielle Nutzung des bereitgestellten Materials für Einzelpersonen und Initiativen ist, unter angemessener Nennung der Urheber:innen und Rechteangaben, ausdrücklich erwünscht.
Von der freien Nutzung ausgenommen sind explizit Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten oder neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder
sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die kommerzielle Verwendung von Bildmaterialien durch Agenturen, Internetseiten, Medien etc. ist an ein Honorar gebunden.
Ja und Nein. Die recherche-nord arbeitet als dezentral organisierte, in sich abgeschlossene Gruppe. Dies ist vor
allem unserem ureigenen Bedürfnis nach Vertrauen, Sicherheit und nicht zuletzt unserer Unabhängigkeit und
Autonomie geschuldet. Eine Ausrichtung, welche sich nicht zuletzt angesichts unseres selbst gewählten
Themenschwerpunktes als zwingend erforderlich erwiesen hat.
Die recherche-nord arbeitet allerdings nicht isoliert von der Außenwelt. Sie versteht sich mittels
Eigendefinition als kleine Zelle innerhalb eines größeren Netzwerkes von Einzelpersonen, Initiativen und
Recherchegruppen welche zum Themenkomplex Neonazismus arbeiten. Recherche, über das neonazistische Spektrum,
lebt
von der Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe. Wenn es uns möglich ist, geben wir Hilfestellung bei
Rechercheansätzen, helfen tatkräftig bei der Dokumentation und Auswertung von neonazistischen Aktivitäten. Dabei
arbeiten wir nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit und sind dankbar für jedwede Hilfestellung, die uns im
Gegenzug
gewährt wird.
Eine direkte Mitarbeit innerhalb der recherche-nord gestaltet sich umso schwieriger. Aufgrund der Bearbeitung,
von zum Teil höchst sensiblen Daten und unseren Sicherheitsansprüchen stehen wir solchen Anfragen in der Regel
höchst skeptisch gegenüber. Die recherche-nord existiert seit dem Jahr 2004 und war in diesem Zeitraum immer
wieder personellen Fluktuationen und Umstrukturierungen ausgesetzt. Fluktuationen welche sich nicht immer
positiv auf unsere Handlungsfähigkeit ausgewirkt haben. Aus diesem Grund orientiert sich die recherche-nord nun
am Konzept der geschlossenen Gruppe. So wurde beispielsweise aufgrund der Umstrukturierungen unser Archiv
komplett ausgelagert - wird jetzt von ehemaligen Gruppenmitgliedern betreut. Selbst dieser Bereich gehört nicht
mehr zum direkten Gruppenzusammenhang.
Dessen ungeachtet ist eine direkte oder inhaltliche Mitarbeit keineswegs per se ausgeschlossen. Die
recherche-nord ist in eine redaktionellen und eine recherchierende / dokumentierende Arbeitsgruppe unterteilt.
Insbesondere der redaktionelle Bereich ist, nicht zuletzt angesichts unserer überschaubaren Personaldecke, auf
Unterstützung angewiesen. Bei Interesse verweisen wir auf unser Kontaktformular (
hier
).
Grundsätzlich sei hier abschließend eingeworfen das sich die Ansprüche und Vorstellungen bei dem Wunsch nach
Zusammen- oder Mitarbeit an der Realität orientieren sollten. Wir werden weder staatlich noch vereinsrechtlich
subventioniert. Wir schalten weder Werbung noch kann eine Fördermitgliedschaft beantragt werden. Die
Bereitstellung von Informationen über unsere Internetseite läuft komplett kostenfrei. Dies bedeutet im
Umkehrschluß das wir zwar absolut unabhängig agieren können, allerdings zu einem gewissen Teil ehrenamtlich
arbeiten und schriftliche Anfragen nicht immer zeitnah beantworten können, da unsere Mitglieder noch anderen
Tätigkeiten nachgehen. Bei dringenden Anfragen sollte daher unsere
Kontakt-Telefonnummer
gewählt werden.
Unsere Struktur ist dezentral organisiert und verfügt über keinen festen Sitz. Nicht zuletzt aus
sicherheitsrelevanten Überlegungen wäre ein solch dauerhaft eingerichteter Büro kontraproduktiv. Ziele unserer
Recherchen sind zumeist handelnde Individuen oder Gruppierungen die uns keineswegs freundschaftlich gesonnen
sind. Ein dauerhaft eingerichtetes Büro würde zur Anlaufstelle unliebsamer Besuche und Übergriffe. Aus diesem
Grund haben wir für ein dezentrales Organisationskonzept entschieden. Nichtsdestotrotz verfügen wir über eine
einigermassen umfangreiche Bürostruktur, mit wechselndem Standort.
Nein. Im Jahr 2011 hatte die recherche-nord die Nutzung ihrer Internetplattform sowie jedwede
Öffentlichkeitsarbeit auf ein Minimum reduziert. Dies war vor allem internen Prozessen der Umstrukturierung,
permanenter Arbeitsüberlastung und einer fortschreitenden Entsolidarisierung etablierter Personen- und
Gruppenzusammenhänge geschuldet.
Einzelne Fachjournalist_Innen, bestimmte Fachmedien sowie Fotograf_Innen, begriffen uns in der Vergangenheit
zunehmend als Konkurrenz zum eigenen Handeln. Ein Umstand, welchen wir als höchst bedauerlich empfanden und
welcher unsere Arbeit in Folge zum Teil empfindlich einschränkte - nicht zuletzt, weil Vertrauensverhältnisse
beschädigt wurden. So haben einzelne Fachmedien im Laufe der Zeit die Zusammenarbeit mit der recherche-nord
eingestellt, da wir durch die Bereitstellung von Bildmaterialien den "markt" zerstören würden. Natürlich wissen
wir um den ökonomischen Druck, welcher auf so vielen lastet. Angesichts unseres selbst gewählten Themenfeldes
sehen wir jegliches Konkurrenzverhalten allerdings durchaus kritisch und unser diesbezügliches Verständnis hält
sich, um es diplomatisch auszudrücken, in engen Grenzen.
Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2011 aus der öffentlichen Wahrnehmung weitestgehend zurückgezogen, abseits
der ausgetretenen Pfade Schwerpunktrecherchen betrieben, unser Handlungskonzept umgearbeitet sowie
Öffentlichkeitsarbeit weitestgehend eingestellt. Eine Phase, welche mit der Überarbeitung der recherche-nord
Internetseite im Jahr 2012 abgeschlossen wurde.
Nazis sind gefährlich – egal wie sie aussehen!
Normalerweise verhalten wir uns auf Social Media recht still – wir dokumentieren Ereignisse und Veranstaltungen,
stellen Bilder zur Verfügung, machen Recherchen und treffen Einschätzungen. Doch nun sehen wir uns veranlasst,
das mal zu kommentieren, was wir seit einiger Zeit in unseren Kommentarspalten so erleben.
Auf unseren Bildern sind sehr unterschiedliche Menschen zu sehen – alle ordnen wir dem rechten Spektrum in
seinen unterschiedlichen Ausprägungen zu. Immer öfter werden unsere Bilder und Galerien mit Kommentaren
versehen, die auf das Äußere dieser Menschen abzielen – sie seien hässlich, abstoßend, „fett“, hätten inzestuöse
Familienverhältnisse und vieles mehr.
Neonazis und andere Akteur:innen der extremen Rechten kann und muss man für vieles kritisieren: ihren Habitus,
ihr Weltbild, ihre Menschenverachtung, ihre Gefahr, die sie für viele Menschen und für unsere Gesellschaft
darstellen. Dies kann verständlicherweise auch mal zu etwas führen, was vielleicht als Beleidigung interpretiert
werden kann – aber es kann und darf nicht dazu führen, dass wir ihre Denkmuster, ihre Oberflächlichkeit, ihre
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unsere Kritik übernehmen. Lasst uns nicht ihre menschenverachtende
Sprache reproduzieren.
Es tut nichts zur Sache, wie die Körper der Nazis gebaut sind, die wir abbilden – jeder davon kann aufgrund von
rassistischen, sexistischen, homophoben, antisemitischen o.a. Beweggründen andere Menschen bedrohen, verletzen,
traumatisieren, töten.
Jede:r Nazi, egal wie er aussieht, kann seine gefährliche Ideologie weiter in die Gesellschaft verbreiten –
durch seine Worte, sein Verhalten und seine Wirkung.
Deshalb lasst uns Nazis für das kritisieren und bekämpfen, wofür sie bekämpft werden müssen – ihre Worte und
ihre Taten, und nicht ihr äußeres Erscheinungsbild!
Ja sicher. Kein Problem!
Das kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen mag es sein das die Frage nicht verstanden wurde. Zum anderen
mag es daran liegen, das wir nicht 7 Tage die Woche am Rechner sitzen, manchmal auch die Antwort nicht wissen
und einzelne Anfragen durch die tagtägliche Arbeit schonmal unter den sprichwörtlichen Tisch fallen können. Wenn
wir nicht antworten sollten - schreibt uns einfach nochmal.