18.03.2008 / Buxtehude: Gedenken an Neonazi-Mord

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Rund 40 Antifaschist_innen erinnerten mit einer Mahnwache am Buxtehuder Busbahnhof an den vor 16 Jahren erschlagenen Gustav Schneeclaus. Das Buxtehuder »Jugendbündnis gegen Rechts« legte zur Erinnerung einen Kranz an der Gedenkplatte des Mordopfers nieder.

Schneeclaus hielt sich am 18.03.1992 am Buxtehuder Busbahnhof auf, wo er mit den beiden Neonazi-Skinheads Stefan Silar und Stefan K. in einen Streit geriet. Die beiden Täter schlugen und traten so lange auf ihr Opfer ein, bis dieses blutend und regungslos am Boden lag. Die Angreifer entkamen zunächst unerkannt. Wenige Tage später erlag Schneeclaus im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Die beiden Neonazis wurden zu sechs und achteinhalb Jahren Gefängnis wegen Totschlages verurteilt.

Der damals 19jährige Stefan Silar betreibt heute den Neonazi-Szene-Laden »Streetwear Tostedt« in Todtglüsingen im Landkreis Harburg und kann dem Spektrum um die verbotene Neonaziorganisation »Blood & Honour« zugerechnet werden. Silar stand zuletzt unter anderem wegen Körperverletzung im Zusammenhang mit der Organisation »C-18 Pinneberg« vor Gericht. Die in Deutschland legale Gruppierung »Combat-18« versteht sich als der militante Arm von »Blood & Honour«.