19.08.2009 / Stemwede: Wahlkampfauftakt: „Republikaner bedeuten meinen Ruin“

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Der Startschuss des Wahlkampfes fiel ins Wasser. Eine Auftaktveranstaltung der Republikaner, anlässlich der bevorstehenden Bundestags- und Kommunalwahlen, musste am vergangenen Woichenende aufrund befürchteter Proteste kurzerhand abgesagt und an einen geheimen Ort verlegt werden. Als Rednerin der Veranstaltung war die Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Landesverbandes Ursula Winkelsett angekündigt.

Die Veranstaltung in der nordrhein-westfälischen Ortschaft Oppenwehe war bereits im Vorfeld ruchbar geworden. Hier, nur wenige Kilometer von Stemwende entfernt, kommen die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der Republikaner schon seit Jahren zusammen. Die Ortswahl kommt nicht von ungefähr. Im nahegelegenen Stemwede konnte die rechtsradikale Partei, im Zuge der Kommunalwahl im Jahr 2007 erhebliche Stimmenanteile erringen und ist seitdem mit zwei Mandatssitzen im Kreistag von Minden-Lübbecke vertreten. Deren Anhänger_innen kandidieren nun auch bei der anstehenden nordrhein-westfälischen Kommunalwahl am 30. August 2009. Der Startschuss für den angekündigten Wahlkampf sollte nun am vergangenen Wochenende in der beschaulichen Ortschaft Oppenwehe erklingen. Mit einer, als Kundgebung angekündigten Saalveranstaltung, in der Gaststätte „Moorhof“, plante der Landesverband der Republikaner um die Unterstützung von Anhänger_innen und Sympathisant_innen zu werben.

Zu dem in Oppenwehe angekündigten Treffen wurde mit der Republikanerin Ursula Winkelsett parteiinterne Prominenz erwartet. Die derzeitige Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen Republikaner sorgte zuletzt während der Europawahl am 07. Juni 2009 für Aufsehen. Dort kandidierte sie mit dem Slogan „Uschi rettet Europa“ erfolglos für einen Sitz im Brüsseler Europaparlament. Doch der Wahlkampfauftakt der nordrhein-westfälischen Republikaner verlief anders als erwartet. Nachdem das Treffen im Vorfeld öffentlich gemacht wurde, kündigte sich breiter Widerstand an. Ein Busunternehmen aus der Region versprach zudem mögliche Gegendemonstrat_innen kostenlos nach Oppenwehe zu transportieren. Daraufhin wurde die Veranstaltung durch den Gaststättenbetreiber des „Moorhofes“ abgesagt. Die „Republikaner bedeuten meinen Ruin“, so der Gastwirt, welcher massive Ausschreitungen befürchtete. Allerdings verstehe er die Proteste nicht: „CDU und SPD würden schließlich auch bei ihm tagen“. Gänzlich abgesagt wurde der Wahlkampfauftakt der Republikaner jedoch nicht. Die Veranstaltung fand schließlich, abseits der öffentlichen Wahrnehmung in einer privaten Wohnung statt.