14.11.2009 / Wunsiedel: Gedenken an den "Stellvertreter" in Wunsiedel
recherche-nord
Etwa 800 Anhänger_innen der Neonaziszene marschierten am vergangenen Wochenende durch das oberfränkische Wunsiedel. Die als Trauermarsch deklarierte Demonstration bezog sich auf den kürzlich verstorbenen Jürgen Rieger. Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende erlag Ende Oktober einem Schlaganfall. Der Aufmarsch war zunächst verboten worden, weil ein Gedenken auch an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß befürchtet wurde. Rieger hatte in der Vergangenheit mehrere diesbezügliche Demonstrationen in Wunsiedel organisiert. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hob das Verbot am Freitag jedoch unter der Auflage auf, dass Heß bei dem Aufmarsch keine Erwähnung finden würde. Schlußendlich gedachten mehrere, der angereisten Neonazis schließlich dem „Stellvertreter“. Um wen es sich dabei gehandelt hat, blieb das Geheimnis der angereisten Teilnehmer_innen.