14.08.2010 / Bad Nenndorf: Neonaziaufmarsch in Bad Nenndorf

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Am vergangenen Samstag versammelten sich 870 Neonazis, vorwiegend aus dem Spektrum der freien Kameradschaften und der autonomen Nationalisten, im niedersächsischen Bad Nenndorf zu einem "Trauermarsch". Zu der von Marcus Winter angemeldeten Veranstaltung erschienen neben niedersächsischen Neonazis auch TeilnehmerInnen aus dem Ruhrgebiet, Berlin, Sachsen, Bayern und anderen Regionen.

Einige Führungskader, die in bei dem jährlichen Aufmarsch bisher zentrale Aufgaben wahrgenommen hatten, etwa Thomas Wulff, fehlten allerdings in diesem Jahr. Während es den Neonazis zunächst gelang die Demonstration im Stil eines Trauermarsches zu halten, zeigte sich gegen Ende die provokante Attitüde der autonomen Nationalisten. So wurde kurz vor Auflösung der Versammlung ein verbotenes HJ-Lied angestimmt. Anschließend versammelte sich ein Teil der Neonazis in Minden und kündigte dort an eine Spontandemonstration durchzuführen zu wollen.

Der Trauermarsch in Bad Nenndorf fand bereits zum fünften Mal statt. Begleitet wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von zahlreichen GegendemonstrantInnen, die ihren Protest in vielfältiger Form zum Ausdruck brachten, so unter anderem durch die erneute Platzierung einer Betonpyramide auf der Route der Neonazis sowie die offensichtlich zur WM in Mode gekommenen Vuvuzelas, und damit eine gewisse zeitliche Verzögerung verursachten.

Hintergründe zum Aufmarsch in Bad Nenndorf: []